Weiter geht’s zur Treppenschleuse am Anfang des Caledonian Canal. Insgesamt acht Schleusen sind hier vereint um den Höhenunterschied zwischen Kanal- und Meeresspiegel auszugleichen. Am Kanalufer befindet sich ein Fahrradweg, dem ich weiter folge. Es herrscht hier kaum Verkehr, ich überhole nur eine Frau mit einem Hund.
Ich fotografiere ein Auslaufbauwerk von unten. Dann hat mich die Engländerin mit Hund wieder ein. Ein interessantes Gespräch entwickelt sich. Sie erzählt mir zuerst von ihrer Tochter, die weiter im Süden studiert und dann, daß sie Nordschottland viel besser als den Süden oder auch England findet. Dort ist es überall viel zu flach. Recht hat sie. Zum Abschluß sagt sie mir noch, das Wetter würde morgen schlechter.
Ich folge weiter dem Kanal. Ab Gairlachy führt der Radweg auf der Nordseite des Loch Lochy entlang. Der Weg ist Forststraße und bis auf kleine Anstiege leicht zu fahren. Immer wieder öffnet sich der Blick quer über den See. Nur die angekündigten Adler zeigen sich nicht. Die restlichen Kilometer bis Invergary nutze ich wieder die Straße.
Hinter dem Loch folgt wieder ein Stück Kanal, ab hier geht es schon abwärts. Dann nehme ich wieder den Weg parallel zum Kanal. Angeregt durch ein an der Schleuse stehendes Zelt und durch den einsetzenden Regen beschließe ich, noch vor Fort Augusta einen Platz zum übernachten zu suchen. Erst kurz vor dem Ort entscheide ich mich. Ich treffe noch zwei englische Mountainbiker. Sie erzählen mir, heute nacht soll der Regen noch anhalten, morgen soll es aber wieder besser werden.
Abends im Zelt sitzend, höre ich Donner. Ein einzelner Blitz erleuchtet das Zelt, das laute Krachen erschreckt mich, dann ist Ruhe. Es tröpfelt weiter, mal stärker, mal schwächer. Meine einzige Sorge bleibt, ob das Zelt dicht genug bleibt. An den Nähten kommt etwas Wasser durch und scheinbar sogar am Dach. Aber nachdem ich kurz raus war und etwas nachgespannt habe, kommt nichts mehr nach.
nächste Etappe: Loch Ness
Wehr am Caledonian Canal